Die Retail Payments Strategy ist Teil der Digital Finance Strategy der EU-Kommission. Sie kündigt darin u. a. an, die Banken in der EU bis Ende 2021 zu Echtzeitzahlungen zu verpflichten.
Bisher seien die Kriterien der Erreichbarkeit und Abdeckung gemäß SEPA-Verordnung nicht erfüllt worden. Des Weiteren wird die Öffnung der Finalitätsrichtlinie (Settlement Finality Directive) für Zahlungs- oder E-Geld-Institute angekündigt. Damit erhalten geringer regulierte Institute Zugang zu zentralen Infrastrukturen im Zahlungsverkehr, wie zum Beispiel TARGET. Darüber hinaus plant die EU-Kommission bis Mitte 2022 ein Open Finance Framework, um den Zugang zu Daten für Marktakteure zu verbreitern.
Wir fordern, dass Banken ohne Retail-Geschäft – wie Förderbanken – von einer Verpflichtung zu Echtzeitzahlungen ausgenommen werden. Zudem muss der Markt das geeignete Zahlungsinstrument selbst auswählen können. So werden auch weiter klassische Überweisungen beispielsweise für Massenzahlungen benötigt. Das Open Finance Framework darf bestehende offene europäische Standardisierungsinitiativen, wie beispielsweise die Berlin Group, nicht einschränken. Kritische Infrastrukturen im Zahlungsverkehr müssen weiterhin Sicherheit, Stabilität und Vertrauen gewährleisten. Dabei müssen faire und vergleichbare Zugangsbedingungen für alle Marktakteure gelten.