Tarifrunde in herausforderndem wirtschaftlichen Umfeld

Tarifrunde in herausforderndem wirtschaftlichen Umfeld

 

Berlin - Der Arbeitgeberverband der öffentlichen Banken hat die Gehaltsforderung der Gewerkschaft Verdi (Steigerung der Gehälter um 12,5 Prozent, mindestens um 500 Euro) für die diesjährige Gehaltstarifrunde als unrealistisch bewertet.  

Verhandlungsführer Gunar Feth: „Die zuletzt guten Ergebnisse einzelner Banken sind zu einem Großteil einem Sondereffekt durch den kräftigen Zinsanstieg geschuldet. Sie können nicht darüber hinwegtäuschen, dass das wirtschaftliche Umfeld sich deutlich eingetrübt hat. Dies gilt insbesondere für den Immobilienmarkt, von dem erhebliche Belastungen für die Banken ausgehen. Deutschland steckt in einer Rezession, seit einiger Zeit findet praktisch kein Wachstum mehr statt. Auch in struktureller Hinsicht stehen unsere Banken weiterhin vor großen Heraus­forderungen. Die regulatorischen und technologischen Belastungen sind unverändert hoch. Gleichzeitig zahlen die Banken im Vergleich zur Gesamtwirtschaft ihren Beschäftigten bereits hohe Gehälter.“

Zudem betont Feth, dass die öffentlichen Banken erst zu Jahresbeginn die in der Tarifrunde 2021/2022 verhandelte Arbeitszeitverkürzung von 39 auf 38 Wochen­stunden bei vollem Lohnausgleich umgesetzt hätten. Dies entspräche einer Tariflohnsteigerung von 2,56 Prozent. „Mit dieser Belastung sind unsere Banken bereits in Vorleistung gegangen – nach einem Lohnplus von 5 Prozent aus der letzten Tarifeinigung im Jahr 2022 sowie einer Einmalzahlung von 1.050 Euro.“

VÖB-Geschäftsführer Dominik Lamminger: „Ein Tarifvertrag muss den Herausforderungen der Zukunft Rechnung tragen und sollte nach vorne ausgerichtet sein. Daher darf in der kommenden Tarifrunde nicht die Preisentwicklung der Vergangenheit im Fokus stehen - zumal die Inflationsraten mittlerweile auf dem Weg der Normalisierung sind.“

Mit Blick auf die letzten Verhandlungen in 2021/2022, wo erst in der 6. Runde eine Tarifeinigung erzielt werden konnte, unterstreicht Lamminger: „Wir wollen zügig nach Auslaufen des Tarifvertrags zum 31. Mai 2024 in Gespräche mit den Gewerkschaften Verdi und DBV eintreten. Diese werden noch vor der Sommerpause beginnen, damit wir gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft finden können.“

Die Tarifrunde 2021/2022 endete mit folgendem Ergebnis:
Erhöhung der Tarifgehälter um 3 Prozent zum 1. Juli 2022 sowie um 2 Prozent zum 1. Juli 2023, eine Einmalzahlung von 1.050 Euro sowie der Absenkung der Arbeitszeit auf 38 Stunden in der Woche (ab 1. Januar 2024). Ferner wurde u.a. ein Anspruch auf mobiles Arbeiten von bis zu 40 Prozent der Arbeitszeit sowie die Möglichkeit der Entgelt-Umwandlung für nachhaltige Mobilität tarifiert.

Die Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken verhandelt seit 2021 wieder eigenständig den Tarifvertrag für die 45 angeschlossenen Mitgliedsinstitute (u.a. Landesbanken, Förderbanken, Bausparkassen und einzelne Sparkassen) mit ihren mehr als 60.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Für die in der Tarifgemeinschaft zusammen­geschlossenen Institute nimmt der VÖB die Funktion eines Arbeitgeberverbands wahr.

Die Verhandlungsdelegation der öffentlichen Banken besteht aus:

Gunar Feth, Stv. Vorstandsvorsitzender der SaarLB, Verhandlungsführer
Dr. Hinrich Holm, Vorstandsvorsitzender der Investitionsbank Berlin
Marion Mai, Mitglied des Vorstands bei der LBS Süd
Achim Meierkamp, Leiter des Bereichs Personal, NRW.BANK
Dr. Christian Molitor, Verbandsgeschäftsführer, Sparkassenverband Saar
Christine Neuberger, Leiterin des Bereichs Personal, LBBW
Katrin Spelz, Leiterin Personal und Kommunikation, SaarLB
Robert Szwedo, Leiter des Bereichs Personal, KfW
Dominik Lamminger, Mitglied der Geschäftsführung, VÖB
Dr. Hagen Christmann, Leiter der Geschäftsstelle Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken, VÖB
 

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